Trau keiner Wohnung, die Du nicht selbst gesehen hast.
Neulich habe ich die Wohnungsanzeigen auf immobilienscout24.de nach einer Wohnung durchsucht und bin da auf ein fast zu günstige Wohnung gestoßen.
(Leider habe ich die Originalanzeige nicht mehr, nur irgendwo auf der Platte und den Aufwand für’s suchen mache ich mir jetzt nicht. )
Okay, wie ist das abgelaufen.
Ich habe das Inserat gelesen und den Anbieter einfach mal angeschrieben.
Nach ein paar Stunden kam die Antwort.
Der Anbieter zeigte sich ein wenig Wortkarg, das war der erste Hinweis auf Fake.
Na egal, Neandertaler gibt es überall, warum nicht auch unter den Vermietern dieser Welt.
Als ich mir dann noch mal die Anzeige ansehen wollte, war diese schon deaktiviert. Ui, so schnell. Das war der zweite Hinweis auf einen Fake — aber man glaubt ja immer an das Gute im Menschen, Du bist auserwählt.
Okay, weiter im Text.
Ich tat dann wie mir befohlen wurde und schickte meine Email Adresse.
Dann war es ein paar Tage ganz ruhig und ich dachte schon: Das hat sich erledigt.
Aber weit gefehlt, jetzt wird es interessant.
Die erste Mail in meinem Briefkasten:
Man hat ja Verständnis und dann ist Englisch auch nicht das größte Problem und bei dem Mietzins — fast unglaublich.
Ich habe angebissen. Also wie sieht es mit Fotos aus bzw. wie machen wir weiter?
Jetzt dauert es nur einen Tag bis die Antwort kam.
Lasst die Spiele beginnen.
Die Antwort
Oh, Alarmglocken, aber ganz heftig. Bin ich da gerade jemandem auf dem Leim gegangen?
Lass mal Bilder gucken — ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte ;-)
…
Nächster Hinweis auf Fake. Hinter dem Haus sind gar keine Bäume. ;-)
Okay mal sehen, meine Neugier ist geweckt.
Googel Engine, go.
Aber es kommt noch besser, wenn man mal nach Textbestandteilen der Mail sucht.
Okay, das ist krass, gleicher Text. Fakomania.
Aber schreckt uns das ab?
NEIN.
Mal sehen, was ich da reißen kann.
Ich frage einfach auch mal nach Fotos vom Ausweis.
Da kommt dann bestimmt nix mehr, ha ha.
Doch weit gefehlt. I am impressed — first.
Im Original waren die natürlich größer, aber ich will ja hier keinen Quatsch machen.
Da fiel mir ein. Da gibt es doch so etwas wie Metadaten, die an Bildern hängen. Mal sehen, ob da welche dran sind.
Und tatsächlich …
Hier war Photoshop am Werk und zwar gerade erst einen Tag zuvor — sogar mit Uhrzeit. Und der Rohling ist wohl von 2016, nehme ich an, ohne Bild und Text. Was es nicht alles gibt.
Und das Bild der Frau, das suche ich jetzt mal. Geht doch bestimmt auch.
Ja und zwar mit https://www.tineye.com/ oder https://www.prepostseo.com/reverse-image-search
http://castlestudios.co.uk/wp-content/uploads/2014/05/US-Passport.jpg
Und der Name der dahinter steht, ist jetzt auch klar — wenn das real ist.
Okay, that’s it. Lassen wir es dabei bewenden.
Ach ja, die Rohlinge habe ich auch noch gefunden. Hier ist ein deutscher Pass
http://generatormr.com/germany/#work-box
Ich betreibe jetzt ein wenig Augenpflege.